Flohmarkt - Erfahrung und Tipps

Sonntag, September 27, 2015 0 Comments A+ a-




Heute war ich mit meinen Freundinnen auf einem Kinderflohmarkt, um die zu klein gewordenen Kleidungsstücke und nicht mehr verwendeten Spielsachen ihrer Kinder zu verkaufen. Dieser Kinderflohmarkt findet nur zwei Mal im Jahr statt, daher hat sich viel angesammelt. Natürlich erhofften wir uns, dass wir vieles los werden, um neue Kleidung, insbesondere Jacken für den Winter, kaufen zu können. Leider kamen diesmal deutlich weniger Leute als erwartet und noch dazu suchten die meisten nach Kleidergröße 110 aufwärts, wir leider auch. ;) Dank einiger Ideen konnten wir jedoch trotzdem sehr vieles verkaufen und das meiste was über blieb, wurde gespendet.

Flohmarkt: Vor- und Nachteile 

Wenn man die kurze Geschichte oben liest, dann fragt man sich vielleicht doch, warum man überhaupt auf einen Flohmarkt gehen sollte. Hier habe ich einige persönliche Vor- und Nachteile für Käufer als auch Verkäufer zusammengefasst.

Vorteile:

  • Käufer: Ganz klar - Schnäppchen!
  • Verkäufer: Man wird die Sachen sofort los und bekommt das Geld auch sofort.
  • Käufer: Man kann die Sachen vor Ort betrachen und meistens auch testen.
  • Verkäufer: Das Versenden von sperrigen Sachen wie z. B. Gitterbette, Möbelstücke ist sehr teuer. Am Flohmarkt können die potentiellen Käufer diese gleich ansehen und mitnehmen.
  • Käufer: Man kann seltene, interessante Dinge am Flohmarkt finden und kaufen, z. B. Souvenirs, Briefmarken, Ãœberaschungseier-Spielzeug ...
  • Verkäufer: Man kann selber auch einkaufen gehen. ;-)

Nachteile:

  • Käufer: Oft tendiert man dazu vieles zu kaufen/mitzunehmen, das man gar nicht benötigt (weil es einfach billig/gratis war)
  • Verkäufer: Man kann nicht voraussehen, ob viele Leute auf einen Flohmarkt kommen oder nicht. Die Standgebühr auf garantiert gut besuchten Flohmärkten ist auch dementsprechend teurer,
  • Käufer: Man kann das Gekaufte nicht zurückgeben bzw. einen Teil des Geldes zurückverlangen (zumindest ist es sehr schwer), wenn man im nachhinein einen wesentlichen Mangel entdeckt (z. B. der Verkäufer versichert dir, dass ein ferngesteuertes Spielzeugauto funktioniert, aber zu Hause funktioniert es trotz neuen Batterien nicht). Wenn man eine als einwandfrei funktionierend eingestellte (gebrauchte) Ware online auf z. B. Willhaben kauft und diese dann aber eindeutig defekt ist, haftet der Verkäufer auch trotz eines Gewährleistungsausschlusses. Mehr zu dem Thema hier: Ombudsmann
  • Verkäufer: Wenn man es nicht gewohnt ist, können die Leute sehr aufdringlich erscheinen. Es kann passieren, dass viele Leute aufeinmal vor dem eignen Stand stehen und etwas wollen. Das Ganze kann stressig und überfordernd werden.


Tipps zum Verkauf auf dem Flohmarkt

Dank diesen Tipps sind wir bisher nie ohne große Verluste nach Hause gegangen.

  • Allgemein empfehle ich persönlich, (wertvollere) Sachen wie z. B. Spielzeug, Parfums, Taschen, Schuhe, Geschirr usw. versuchen zuerst online zu verkaufen (z. B. auf Shpock, Willhaben) und da auch immer die Preise zu vergleichen. Flohmärkte sind ja wegen den günstigen Preisen und Schnäppchen beliebt, niemand möchte dort ein Vermögen für (größtenteils) Gebrauchtes ausgeben.
  • Ein Stand am Flohmarkt ist so gut wie nie gratis, ganz im Gegenteil, die Standgebühr beträgt meistens 10 € aufwärts. Meistens zahlt es sich eher aus, wenn man sich mit Freundinnen einen Stand teilt und so die Kosten halbiert. Ich empfehle das vor allem Leuten, die zum ersten Mal was auf dem Flohmarkt verkaufen! Zudem sollte man auch, bevor man sich einen Standplatz mietet erkundigen, ob da auch tatsächlich viele Leute zum Flohmarkt kommen (z. B. selber eine Woche vorher vorbeischauen als Besucher oder im Internet recherchieren, Bekannte/Freunde fragen).
  • Aus eigener Erfahrung empfehle ich auch, sich vor dem Flohmarkt (am besten mind. einen Tag vorher) Gedanken über die Preise zu machen! Am besten überlegt man sich einen Preis, den man gerne hätte und einen „Schmerzgrenzpreis“, falls die Leute verhandeln wollen. Als ich zum ersten Mal auf einem Flohmarkt einen Stand hatte, kam schon beim Standaufbau eine Dame zu mir, die alle fünf meiner 100ml Parfums (alle voll, mit Verpackung, nie verwendet) kaufen wollte. Ich war so baff, da ich nicht gedacht hätte, dass jemand alle auf einmal nimmt und habe alle für 6 € verkauft, der Wert der Parfum lag leider weit über 40 € ... naja, „das Glück des einen ist das Unglück des anderen.“
  • Man sollte sich immer im Hinterkopf behalten, dass die Sachen die man am Flohmarkt verkauft gebraucht sind und sollte das auch beim Preis berücksichtigen. Auch wenn sie sie nie angezogen oder nie ausgepackt wurden und originalverpackt sind, wird man sie auf dem Flohmarkt so gut wie nie zum vollen Preis (oder höher) verkaufen können. Bei diesen und auch bei vielen anderen Sachen zahlt es sich meistens eher aus, sie online (z. B. auf Willhaben, Shpock) zu verkaufen. Auch Markenware, wie z. B. Kleidung, Taschen und vor allem Schmuck sollte man lieber über das Internet verkaufen.
  • Andererseits sollte man auch nichts zu billig verkaufen, da man ja schließlich auch die Standgebühr von den Einnahmen abziehen muss. Besonders während dem Standaufbau bzw. vor oder unmittelbar nach der „offiziellen“ Flohmarktöffnungsuhrzeit wird man so gut wie immer von den (meist erfahrenen) Schnäppchenjägern besucht, die bei den wertvolleren Gegenständen (z. B. Gameboy-Spiele) einen schon fast unverschämt niedrigen Preis vorschlagen. Hier verweise ich wieder auf den 3. Punkt: schon vorher Gedanken über die Preise machen! 
  • Ein schöner ordentlicher, übersichtlicher Stand lockt die Leute an. Leider passiert es so gut wie immer, dass wenn man viel Kleidung verkauft und schön auf den Tischen verteilt, die Leute das durcheinander bringen. Besonders schlimm ist das bei Babykleidung. Deshalb empfehle ich, die Kleidungsstück-Stapel mit Papierschildern etc. zu markieren, damit einerseits die Leute sofort sehen, welche Größe die Kleidungsstücke haben und nicht alles durchwühlen müssen. Noch besser sind natürlich Kleiderstangen, da hier die Leute nicht alles durcheinander bringen können und alles ordentlicher bliebt. 
  • Was ziemlich gut verkauft sind kleine Kleiderpakete, also kleine Sets bestehend aus z. B. 5 T-Shirts für 5 € zum Beispiel. Hier müssen nämlich weder Käufer noch Verkäufer lange überlegen, weniger Stress für beide. 
Zum Schluss möchte ich noch kurz aufzählen, was man auf jeden Fall mitnehmen sollte, wenn man am Flohmarkt verkaufen möchte:
  • Wechselgeld/Kleingeld
  • Sackerl, falls Leute mehrere Sachen bei dir kaufen.
  • Stifte, Papier und Klebeband, falls man nachträglich etwas beschriften möchte.
  • Einen Notitzblock (oder wie oben Papier, Stife) zum notieren der Verkäufe/Einnahmen.
  • Essen und Trinken, da man mehrere Stunden (meist schon seehr früh am Morgen) und wenn viel los ist, nichts kaufen gehen kann.
  • Einen Stuhl/Hocker/Capingsessel, da man sonst wirklich die ganze Zeit stehen muss und das nach einer Zeit echt anstrengend wird.
  • Eventuell einen Taschenrechner
  • Je nach Wetter passende Kleidung, gemütliche Schuhe.

Das waren meine Tipps, solltet ihr noch Tipps oder Anmerkungen haben, einfach in die Kommentare schreiben. :)

[Das Bild ist von Pixabay]